Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft (engl. Circular Economy) ist ein Wirtschaftsmodell, das die ökonomische Wertschöpfung von unserem materiell-ökologischen Ressourcenverbrauch entkoppelt und versucht, sozial-ökologische Auswirkungen sowie Treibhausgasemissionen zu minimieren. Es ist der radikale Gegensatz zur gegenwärtig dominierenden Linearwirtschaft (Fennemann, V. et al., 2017; Wuppertal Institut, 2021)
Das Modell der Linearwirtschaft folgt dem Ansatz der billigen und schnellen Produktion und einer damit verbundenen kurzen Produktnutzungs- und/oder Produktlebensdauer, gefolgt von der Entsorgung, wodurch ein erhöhtes Abfallaufkommen zustande kommt (Fraunhofer-Gesellschaft, 12.06.23).
Die Kreislaufwirtschaft hingegen zielt darauf ab, die Produkte und die allgemeine Wirtschaftsweise in einen Kreislauf zu führen, sodass die Nutzungs- und Lebensdauer der Produkte maximiert und der dafür benötigte Ressourceneinsatz minimiert wird (Fennemann, V. et al., 2017).

Wie die Abbildung 1 zeigt, soll die Verwendung von Primärressourcen sowie die Deponierung und Verbrennung der Produkte minimiert und erst als letzter Ausweg gewählt werden. Im Vordergrund stehen stets die Wiederverwertung, die Reparatur, das Sanieren und die Wiederaufbereitung der bereits produzierten und somit in den Kreislauf gebrachten Produkte. So sollen Produkte bereits am Anfang ihrer Entstehungsphase so designt werden, dass die Langlebigkeit garantiert und eine effizientere Nutzung über den eigentlichen Nutzungsprozess hinaus im Sinne einer Wiederverwertung möglich ist (Wilts, H. und Berg, H., 2017).
Um die Zirkularität zu maximieren, muss zwischen technischen und biologischen Werkstoffen unterschieden und diese auch in separaten Stoffkreisläufen betrachtet werden. Die technischen, nicht regenerativen Werkstoffe, bspw. Computer-Hardware, sollen möglichst lange im Kreislauf verbleiben, solange die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Prozesses gewährleistet wird. Alle biologischen und demnach erneuerbaren Werkstoffe, wie z.B. Lebensmittelabfälle, sollen nach Ende der ersten Nutzungszeit wieder in die Biosphäre abgegeben werden, um eine selbstständige Regeneration zu ermöglichen (Fennemann, V. et al., 2017)
Um dies umzusetzen, folgt die Kreislaufwirtschaft den 9R-Strategien, die Grundbestandteil des Wirtschaftsmodells sind. Abbildung 3 zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft bereits bei einem vorab durchdachten Produktlebenszyklus beginnt. Das heißt, eine Auseinandersetzung mit der Notwendigkeit und der Effizienzsteigerung der Produktion von Gütern findet bereits im Vorfeld statt (R-Strategien eins bis drei). Darauf folgt die Optimierung des Produkt-Lebenszyklus durch die Wiederverwendung, -verwertung und -aufbereitung (R-Strategien vier bis acht) und schließlich eine effiziente Wiedergewinnung der in den Produkten verwendeten Ressourcen (R-Strategien neun und zehn) (Wuppertal Institut, 2021).
Die 10R-Strategien verdeutlichen, dass die Wertschöpfung nicht entlang einer Kette, sondern innerhalb eines gemeinsam aufgebauten Netzwerks geschehen muss. Jede Interaktion und Handlung der einzelnen Akteur*innen führt zu einer gegenseitigen Beeinflussung und muss somit mit allen Auswirkungen im Vorfeld antizipiert und berücksichtigt werden (Wuppertal Institut, 2021). Dies setzt ein hohes Maß an notwendigem Informationsaustausch voraus und appelliert auch an die Interaktionsbereitschaft der einzelnen Akteure.
Hier liegt jedoch die aktuelle Problematik der bisher scheiternden Einführung der Kreislaufwirtschaft: das Vorherrschen von Informationsdefiziten, wie Abbildung 3 zeigt. Wilts und Berg (2017) haben beispielsweise identifiziert, dass es an einer funktionierenden Informationsübersicht über die Qualität und Mengenverfügbarkeit von Rezyklaten mangelt. Dies führt zu einem erhöhten Kostenaufwand auf Seiten der Nutzenden, um qualitativ hochwertige Rezyklate ausfindig zu machen, wodurch dieser Markt i.d.R. erst gar nicht erschlossen wird. Des Weiteren besteht ein mögliches Hindernis in der Ansicht, dass Sekundärmaterialien mangelhafte Ressourcen seien, wodurch zunächst Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Zuletzt scheitert es ebenfalls auf technologischer Ebene, da Produkte derzeit oftmals so gestaltet sind, dass die anfallenden Recyclingkosten nicht tragbar sind (Wilts, H. und Berg, H., 2017).
Würden Unternehmen untereinander deutlich mehr Informationen austauschen, z.B. über anfallende Abfälle und potenzielle Sekundärrohstoffe, könnte dies zu einer Verbesserung der Informationslage führen und die weitere Einführung der Kreislaufwirtschaft ermöglichen.

9R-Strategien und Praxisbeispiele

R0 bis R2 - Vermeidung/Senkung des Rohstoffaufwands während der Produktion
0 - Refuse
Die Refuse-Strategie beinhaltet die bewusste Vermeidung von Produkten oder Materialien, die nicht umweltfreundlich oder überflüssig sind. Produkte sollen überflüssig gemacht werden, durch den Verzicht auf Funktionen oder deren Integration in andere Produkte.
Beispiele:
- Kurze Strecken werden nicht mit dem Auto gefahren, sondern mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigt.
- Anstatt ein eigenes Auto zu besitzen, werden Carsharing-Angebote genutzt.
- Auf Einwegplastik (Verpackungen) verzichten, indem Unverpackt-Läden genutzt werden. Zusätzlich wird die Abfallmenge reduziert, da nur die benötigte Menge eingekauft wird und in wiederverwendbare Behältnisse abgefüllt und transportiert werden.
Ohne Wenn & Aber Unverpacktladen
“Ohne wenn & aber” ist ein Einzelhandelsgeschäft, das Lebensmittel und andere Produkte ohne Einwegverpackungen anbietet. Kunden können ihre eigenen Behälter mitbringen und die gewünschte Menge an Produkten abfüllen, um Plastikmüll zu reduzieren und eine nachhaltigere Einkaufserfahrung zu ermöglichen.
Patagonia
Das Unternehmen fördert aktiv den Verzicht auf den Kauf neuer Produkte, indem es Reparaturdienste für seine Outdoorbekleidung und Ausrüstung anbietet, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern.
Package Free Shop
Ein Einzelhandelsunternehmen, das sich darauf konzentriert, plastikfreie und umweltfreundliche Alternativen anzubieten und Einwegverpackungen zu vermeiden.
1 - Rethink
Die Rethink-Strategie beinhaltet ein grundlegendes Umdenken und die Infragestellung herkömmlicher linearer Ansätze, um innovative Lösungen zu finden, die Abfall minimieren und Ressourceneffizienz maximieren. Dies bedeutet, die Produktnutzung zu intensivieren.
Beispiele:
- Produkte intensiver nutzen, durch die Förderung der Sharing-Economy → bspw. Fahrrad-Sharing Systeme in Großstädten (Fienchen)
- Aufbau von Sharing-Communitys (z.B. fainin, FairTeiler) → Nutzung von digitalen Plattformen zur Ressourcenoptimierung
- Entwicklung von Kreislaufprodukten, die auf Langlebigkiet, Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit ausgelegt sind → Pfandsysteme für wiederverwendbare Verpackungen für Essen und Trinken To Go (z.B. Recup, Vytal), oder das zirkuläre Messer: alle verwendeten Rohstoffe werden aus Abfällen verschiedener Firmen verwendet
Vytal
Vytal bietet ein Mehrwegsystem für Coffee-to-go-Becher, Bowls, etc. an. Sie ermöglichen es den Kunden, Getränke und Essen in wiederverwendbaren Behältnissen zu kaufen und so Einwegverpackungen zu vermeiden.
Fainin
Fainin ist eine Sharing Community, die es Menschen ermöglicht, ihre ungenutzten Gegenstände wie Werkzeuge, Sportausrüstungen oder Elektronik mit anderen zu teilen. Durch die Vermittlung von Leihgeschäften fördert Fainin die Ressourceneffizienz und fördert den nachhaltigen Konsum.
Leroma
Leroma ist eine Austauschplattform für ungenutzte oder Lebensmittel-Restbestände. Hier können Menschen ihre überschüssigen Lebensmittel miteinander teilen und der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Leroma fördert ein besseres Konsumbewusstsein und die Integration zirkulärer Prozesse in die Gesellschaft.
2 - Reduce
Die Reduce-Strategie zielt darauf ab, die Produktionseffizienz zu steigern, um den Ressourcenverbrauch und die Abfallerzeugung zu minimieren, indem der Konsum von Gütern und der Einsatz von natürlichen Ressourcen und Materialien reduziert wird.
Beispiele:
- Reduzierung von Transportwegen (z.B. ClimAid)
- Boxen, welche ohne zusätzliche Umverpackungen jede Größe sicher transportieren können (z.B. livingpacket)
- Verpackungen aus Pilzmizellen welche kompostiert werden können ( z.B. ecovative)
- Umstellung auf digitale Lösungen, um physische Produkte zu ersetzen → E-Books statt gedruckte Bücher
ClimAid
ClimAid hat sich auf die Produktion von klimafreundlichen Getränken spezialisiert. Sie legen einen starken Fokus auf die Reduktion des Transportweges auf max. 100km, um den CO2-Ausstoß durch den Transport ihrer Produkte zu minimieren und eine regionale und nachhaltige Lieferkette zu gewährleisten. Durch diese Maßnahmen tragen sie zur Verringerung von Emissionen und zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei.
Living Packets
Es ist ein innovatives Transportsystem, das auf umweltfreundliche und wiederverwendbare Verpackungen setzt. Intelligente Verpackungs- und Etikettierlösungen ermöglichen den Warenversand ohne den Einsatz von Einwegverpackungen und reduziert somit erheblich die Produktion von Abfällen.
Canon
Canon fördert die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und die Wiederverwertung von Produkten mit dem Ziel, einen Beitrag zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft zu leisten.
R3 bis R7 - Rohstoffe sollen innerhalb des Systems gehalten werden
3 - Reuse
Die Reuse-Strategie beinhaltet die Wiederverwendung von (funktionsfähigen) Produkten oder Komponenten nach ihrer ersten Nutzung durch bspw. andere Nutzer, um ihre Lebensdauer zu verlängern und Abfall zu reduzieren.
Beispiele:
- Flohmärkte, Second Hand Läden → Weitergabe von gebrauchten Gegenständen/Kleidungsstücken
- Weiterverkaufs-Plattformen von getragenen Anziehsachen oder anderen benutzten Dingen
- Bücherschränke, “Zu verschenken”-Boxen
Vinted
Vinted ist eine Online-Plattform, auf der Menschen gebrauchte Kleidung kaufen, verkaufen und tauschen können. Durch den Verkauf und die Wiederverwendung von Kleidungsstücken trägt Vinted zur Verlängerung der Produktlebensdauer bei und fördert nachhaltigen Konsum.
Ebay
Ebay ist eine Online-Handelsplattform, auf der Menschen neue und gebrauchte Produkte kaufen und verkaufen können. Es ermöglicht den Nutzern, Artikel in verschiedenen Kategorien anzubieten und bietet eine breite Palette an Produkten, von Kleidung und Elektronik bis hin zu Möbeln und Sammlerstücken.
Mit Ecken und Kanten
Hier können Produkte von nachhaltigen Firmen mit leichten Produktionsfehlern (B-Ware) zu einem reduzierten Preis erworben werden, die in ihrer Funktionalität jedoch einwandfrei sind.
4 - Repair
Die Repair-Strategie zielt darauf ab, intakte Produkte zu pflegen und defekte oder beschädigte Produkte zu reparieren, um ihre Lebensdauer zu verlängern, ihre Nutzung im Originalzustand zu ermöglichen und den Bedarf an Neuproduktion zu verringern.
Beispiele:
- Fahrräder, Haushalts-/Elektrogeräten reparieren
- öffentliche Fahrradreparaturwerkstatt
- Die eigenen Produkte grundsätzlich reparierbar gestalten.
- Unternehmensgruppen stellen aus eigener Motivation reparierbare Produkte her
Group SEB
Die Produkte sind reparierbar, recycelbar und aus recycelten Materialien hergestellt. Die Group SEB bietet einen Reparatur- und Wartungsdienst an, um die Lebensdauer zu verlängern und erhält Ersatzteile, um defekte Teile ersetzen zu können.
Fair Phone
Ein Unternehmen, das nachhaltige Smartphones herstellt und sich auf langlebige Produkte mit leicht austauschbaren Modulen konzentriert. Fairphone bietet auch Reparaturanleitungen und Ersatzteile an, um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern.
Patagonia
Das Unternehmen bietet Reparaturdienste für Outdoor-Bekleidung an und fördert die Wiederverwendung von Produkten durch den Verkauf von gebrauchten Kleidungsstücken in gutem Zustand – Worn Wear Programm.
5 - Refurbish
Die Aufarbeitungsstrategie beinhaltet die Renovierung oder Modernisierung von alten Produkten, um ihre Leistungsfähigkeit/Funktionalität und Attraktivität wiederherzustellen. Dadurch können Produkte länger genutzt werden, anstatt sie wegzuwerfen.
Beispiele:
- Alte Möbel restaurieren
- Aufarbeitung von gebrauchten Elektronikgeräten → Laptops/Smartphones
- Gebrauchte Produkte aufkaufen, um sie aufzubereiten und weiterzuverkaufen (z.B. Back Market oder Rebuy)
Back Market
Dies ist eine Art Online-Marktplatz, der refurbished Elektronikgeräte von verschiedenen Händlern anbietet. Kunden können qualitativ hochwertige und geprüfte Geräte zu reduzierten Preisen erwerben.
Rebuy
Rebuy ist eine Online-Plattform, auf der Kunden gebrauchte Elektronik, Bücher, Filme, Videospiele und mehr verkaufen und kaufen können. Das Unternehmen prüft die Produkte, um ihre Qualität zu gewährleisten, und fördert damit den Wiederverkauf und die Wiederverwendung von gebrauchten Artikeln.
Dell
Dell hat ein Refurbished-Programm, bei dem gebrauchte Laptops, Desktops und andere elektronische Geräte überholt und wieder verkauft werden. Diese Geräte werden sorgfältig geprüft und repariert, um ihre Leistungsfähigkeit wiederherzustellen und eine zweite Lebensdauer zu ermöglichen.
6 - Remanufacture
Die Remanufacture-Strategie beinhaltet den Prozess der Wiederherstellung und Modernisierung von Produkten oder Komponenten, um eine ähnliche oder sogar bessere Leistung als das Originalprodukt zu erzielen.
Beispiele:
- Remontage von Automobilteilen, bei der gebrauchte Teile überholt und wieder in den Produktionsprozess eingeführt werden.
- Wiederherstellung von Maschinen in der Industrie, um deren Lebensdauer zu verlängern und Ressourcen zu sparen.
- Teile aus alten Druckern werden gereinigt, repariert und in neue Geräte eingesetzt (z.B. Canon)
Bosch
Bosch bietet remanufactured Autoteile wie Bremsen, Lenkungen und Motoren an. Durch die Wiederaufbereitung von gebrauchten Teilen können Ressourcen gespart werden, und Kund*innen erhalten hochwertige Produkte zu einem günstigeren Preis.
Xerox
Xerox bietet remanufactured Drucker und Kopierer an. Diese Geräte werden gründlich überholt, um ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit wiederherzustellen. Durch die Remanufacture werden Ressourcen eingespart und der Lebenszyklus der Produkte verlängert.
Caterpillar
In dem Programm “Cat Reman®” ermöglicht Caterpillar ihren Kund*innen generalüberholte Produkte zu einem günstigeren Preis zu erwerben. Die Lebensdauer der Maschinen wird somit verlängert und die Produktivität maximiert.
7 - Repurpose
Die Repurpose-Strategie beinhaltet die Umgestaltung oder Neuausrichtung von Produkten oder Materialien für einen völlig neuen Verwendungszweck, anstatt sie wegzuwerfen.
Beispiele:
- Die Verwendung eines alten Fahrradlenkers als Wandhalterung.
- Umwandlung von alten Versandcontainer zu modularen Wohnhäusern.
- Verwendung von Weinflaschen als dekorative Lampenschirme.
- Alte LKW-Planen zu Taschen und anderen Accessoires schneiden (z.B. Freitag)
Freitag
Freitag ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Taschen und Accessoires aus recycelten LKW-Planen spezialisiert hat. Durch die Verwendung von gebrauchten Materialien und deren Upcycling trägt Freitag zur Reduzierung von Abfall und zur Schonung natürlicher Ressourcen bei.
Elvis & Kresse
“Elvis & Kresse” stellt aus alten Feuerwehrschläuchen, Lederresten, etc. hochwertige Accessoires wie Taschen und Geldbörsen her. Durch die Repurposing-Technik werden Materialien, die sonst im Müll landen würden, wiederverwendet und in einzigartige Produkte umgewandelt.
Faberbag
Faberbag ist ein Unternehmen, das aus ausgemusterten Schläuchen und ausgedienten Uniformen der Feuerwehr Taschen, Mappen und Schürzen erneut unter anderem für die Feuerwehr herstellt.
R8 bis R9 - Sicherung der Rohstoffe von nicht mehr funktionsfähigen Produkten oder Produktteilen
8 - Recycle
Materielle Verwertung – Die Recycle-Strategie beinhaltet die Sammlung, Sortierung und Verarbeitung von Abfällen, um daraus neue Rohstoffe oder Produkte herzustellen und somit die Materialien und Rohstoffe auf einem möglichst hohem Niveau wiederzuverwerten.
Beispiele:
- Pfandsystem: PET (Polyethylenterephthalat) thermoplastischer Kunststoff haben eine sehr hochwertige wiederverwendbarkeit
- Wertstoffhof
- Altpapier wird zu neuem Papier recycelt
- Umwandlung von Altglas zu neuen Glasprodukten → Flaschen/Gläser
- Genaue Erfassung von verbauten Materialien um eine erneute Verwendung der Materialien zu vereinfachen (z.B. Madaster)
Mud Jeans
Mud Jeans ist eine zirkuläre Denim-Marke, die sich auf nachhaltige Produktion und Wiederverwendung von Jeans spezialisiert hat. Sie bieten ein innovatives Leasingmodell an, bei dem Kunden ihre Jeans mieten können, um den Lebenszyklus der Produkte zu verlängern und Ressourcen zu schonen.
Madaster
Madaster ist eine Online-Plattform, die als digitales Register für Materialien in Gebäuden dient und es ermöglicht, Informationen über Materialien und ihre Zirkularität zu speichern. Dies unterstützt die transparente Erfassung von Ressourcen in der Bauindustrie und fördert die Kreislaufwirtschaft.
MOOT
MOOT ist ein Modeunternehmen, das alle produzierten Kleidungsstücke allein aus geretteten Textilien und in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen herstellt.
9 - Recover
Energetische Verwertung – Die Recover-Strategie beinhaltet die Gewinnung von Energie oder Wertstoffen aus nicht-recycelbaren Abfällen, um deren Potenzial zu nutzen und die Menge an Deponieabfällen zu reduzieren.
Beispiele:
- Müllverbrennungsanlage → In Wuppertal wird die Energie ins Fernwärmenetz eingespeist → Thermale Verwertung
- Umwandlung von organischen Abfällen durch anaerobe Vergärung in Biogas
- Gewinnung von Wertstoffen aus Elektronikschrott durch spezialisierte Recyclingverfahren
Müllheizkraftwerk Wuppertal
Das Müllheizkraftwerk Wuppertal ist eine Anlage zur thermischen Abfallverwertung, bei der Müll verbrannt wird, um Energie zu erzeugen. Dabei wird der entstehende Müll zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt, während die Rückstände (Abfälle der Verbrennung) behandelt und verwertet werden.
:metabolon
:metabolon ist ein Projekt des Bergischen Abfallverbands in dem der Abbau von Biomasse durch Bakterien ohne Sauerstoffzufuhr untersucht wird. Dabei entstehen Biogas und Wärme als wesentliche Endprodukte. D.h. es können flüssige Ausgangsstoffe in Energie umgewandelt werden.
AfB social & green IT
Dieses Unternehmen trennt Elektronikschrott in seine einzelnen Wertstoffe. Hierbei können Einzelteile gewonnen und somit wieder in den Recyclingprozess integriert werden. Dadurch kann die gesamte E-Schrottmenge reduziert werden.
Quellen:
Berg, H. und Ramesohl, S. (2019): Nachhaltigkeit und digitale Transformation. Bericht zum Forschungsmodul B1 im Forschungsprojekt „Umsetzungserfahrungen mit Landesnachhaltigkeitsstrategien – Fallstudie Nachhaltigkeitsstrategie NRW“. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Hrsg.).
Fennemann, V., Hohaus, C., Kopka, J.-P. (2017): Circular Economy Logistics: Für eine Kreislaufwirtschaft 4.0, in: M. ten Hompel, M. Henke, U. Clausen (Hrsg.), Future Challenges in Logistics and Supply Chain Management, Vol. 7, S.2, Dortmund: Fraunhofer IML.
Fraunhofer-Gesellschaft: Linearwirtschaft. In: https://vergabe.fraunhofer.de/tender-info/linearwirtschaft/, abgerufen am 12.06.23.
Wilts, H. und Berg, H. (2017): Digitale Kreislaufwirtschaft: Die Digitale Transformation als Wegbereiter ressourcenschonender Stoffkreisläufe, in: in brief – Wuppertaler Impulse zur Nachhaltigkeit.
Wuppertal Institut (2021): Digitalisierung gestalten – Transformation zur Nachhaltigkeit ermöglichen: Studie im Rahmen des Projekts „Shaping the Digital Transformation“.