Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein Konzept, das darauf abzielt, das Bewusstsein und Verständnis für nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft zu fördern. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der ökonomische, soziale und ökologische Aspekte in den Lernprozess einbezieht (BMBF, o.D.; Michelsen, G., 2007).
Das Hauptziel der BNE besteht darin, Menschen dazu zu befähigen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusstes Handeln zu fördern. Sie soll dazu beitragen, die Herausforderungen der globalen Nachhaltigkeit anzugehen, wie zum Beispiel den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt, soziale Ungleichheit und den unzureichenden Zugang zu Bildung, Gesundheit und sauberem Wasser (BMBF, o.D.; Michelsen, G., 2007).
BNE kann als eine nachhaltige Art des Lehrens verstanden werden. Es vermittelt Wissen über nachhaltige Entwicklungen, einschließlich der ökologischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge und der sozialen Gerechtigkeit. Ein Ziel des Konzepts ist es, ein tieferes Verständnis für die komplexen Probleme der Welt zu fördern und die Entwicklung von Werten wie Respekt, Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortungsbewusstsein zu unterstützen (BMBF, o.D.; Michelsen, G., 2007).
BNE ermutigt zu einer positiven Einstellung gegenüber nachhaltiger Entwicklung und dem Wunsch, aktiv zum Wandel beizutragen. Ziel ist es, selbständig Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, die für nachhaltiges Handeln erforderlich sind (BMBF, o.D.; Michelsen, G., 2007).
Die folgenden 12 Kompetenzen, die in drei Kategorien einzusortieren sind, können dabei helfen, diese zu entwickeln (Michelsen, G., 2007):
- Sach- und Methodenkompetenzen: 1-4
- Sozialkompetenzen: 5-8
- Selbstkompetenzen: 9-12
Ziel der Kompetenzen ist es, Autonomie und Motivation im Lernen zu erreichen.
Kompetenzen (Michelsen, 2007)
- Weltoffenheit und einnehmen neuer Perspektiven – Integration von Wissen
- Vorausschauend denken und handeln – kritisches Denken
- Interdisziplinäre Erkenntnisse gewinnen und danach handeln
- Risiken, Gefahren, Unsicherheiten erkennen und abwägen – Problemlösung
- Gemeinsam planen und handeln – Zusammenarbeit
- Zielkonflikte während der Reflexion von Handlungsstrategien berücksichtigen
- Partizipative Entscheidungsfindung
- Sich und andere motivieren können – Kommunikation
- Eigene Leitbilder und die anderer reflektieren
- Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage
- Eigenständig planen und handeln können
- Empathie für andere zeigen können
Prinzipien (Michelsen, 2007)
- Beteiligung und Teilhabe
- demokratische Handlungskompetenzen fördern
- Partizipationsprozesse
- Handeln
- umfassende/ aktive Auseinandersetzung und Reflexion
- Gemeinschaft
- diskursive Norm- und Wertesystem
- unterschiedliche Perspektiven sind unumgehbar
- Alltagsbezug und Zugänglichkeit
- Bezugschaffung zum Lerngegenstand
- Gefühle
- Kompetenzerwerb als Werterlernung
- emotionale Herausforderung
- Vielfalt an Perspektiven
- Transdisziplinarität
- Wissenschaft, Alltag, kulturelles Wissen
- Zusammenhänge im Fokus
- Spezialisierung
- Orientierung an Visionen
- Zukunftsorientierte Zielsetzung
Quellen:
Bundesministerium für Bildung und Forschung: Bildung für nachhaltige Entwicklung. In:https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung_node.html, abgerufen am 18.08.23.
BIldungsministerium für Bildung und Forschung: Das UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE in Deutschland. In: https://www.bne-portal.de/bne/de/nationaler-aktionsplan/das-unesco-weltaktionsprogramm-bne-in-deutschland/das-unesco-weltaktionsprogramm-bne-in-deutschland_node.html, abgerufen am 18.08.23.
Michelsen, Gerd (2007): Kompetenzen und Bildung für nachhaltige Entwicklung, in: Umweltbildung im Sport, Hrsg.: Deutscher olympischer Sportbund Ressort “Breitensport, Sporträume”, pp.17-25. https://cdn.dosb.de/alter_Datenbestand/fm-dosb/arbeitsfelder/umwelt-sportstaetten/Veroeffentlichungen/Umweltbildung%20im%20Sport.pdf#page=17